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Hecktasche im Selbstbau
Problem:
Nachdem sich die Halterung meines Werkzeugfaches verabschiedet hat und ich dringend ein Behältnis für das Werkzeug und Regenkleidung benötigte und der Baltikumurlaub 2002 vor der Tür stand mußte ich mir etwas überlegen. Folgende Vorgaben waren zu berücksichtigen. Ein Topcase kam nicht in Frage. Ich muß beim Aufsteigen auf das Motorrad das Bein über den Gepäckträger heben. Außerdem fällt der Inhalt eines halb leeren Topcase durcheinander. Das Topcase verleitet auch wesentlich mehr Gewicht Schwerpunkt ungünstig weit hinten am Motorrad anzubringen. Es muß also ein Behältnis sein das wasserdicht, variabel und nicht zu hoch ist.
Idee:
Ich besitze Motorradtaschen der Firma Ortlieb zum Einhängen an meinen Gepäckträger. Die Taschen selbst sind wasserdicht und robust. Die Halterung ist auch sehr stabil. Außerdem hat mein Lieblingsoutdoorausrüster, Globetrotter in Hamburg, Ortlieb Fahrradtaschen für die Vorderräder (kleiner als die für hinten) im Angebot gehabt. Für 49,95 EUR gibt es zwei Taschen (eine in Reserve). Nun muß nur noch eine Halterung für den Gepäckträger gebaut werden.
Einkaufen:
Die genannten Firmen und Teile sind nur Beispiele. Ich werde von keiner Firma gesponsert
(leider, aber ich bin offen für jeden Betrag ;-)) ).
- Die Taschen von Ortlieb bei Globetrotter (aber auch Tatonka und VauDe stellen diese Tasche her).
- Ein Aluriffelblech (war billiger als Alublech) günstig bei eBay ersteigert.
- Ein Rundstab aus Aluminium im Baumarkt. (Auf den Durchmesser achten, ich habe beim ersten Kauf die Stange zu dünn gekauft.)
- Uschellen, Distanzstücke, Schrauben und Muttern beim Schraubenhändler vor Ort.
- Panzerband für die Kanten und Filz als Schutz aus Altbestände.
...(Nachtrag: Panzerband hat sich mittlerweile aufgelöst. Ich habe bei HG nun ein selbstklebendes Kantenband gekauft.)
Montage:
Zuerst habe ich die Rundstange mit Hilfe eines Gasbrenners erwärmt und gebogen. (Warm machen ist wichtig. Bei dem Versuch die Stange im kalten Zustand zu biegen brach das Alu.) Die Stange wird dann mit den Uschellen und den Schrauben an die Unterseite des zurecht geschnitten Aluriffelbleches angebracht. In die Stange hängt sich dann später der obere Teil der Quick-Lock 1 Halterung der Tasche. Falls Ihr ein anderes Modell kaufen solltet muß die Halterung eventuell anders aussehen. Für den zweiten Teil der Quick-Lock Halterung muß eine Öffnung in das Blech gesägt werden. Danach werden noch Löcher zum Festschrauben an den Gepäckträger gebohrt. Wenn man genau nachsieht kann man vorhandene Löcher im Gepäckträger benutzen und muß im Gepäckträger keine weiteren Löscher bohren. Hier zwei Bilder in der Draufsicht auf die Bodenplatte (Wie immer, wenn Ihr das Bild anklickt öffnet sich ein neues Fenster mit dem Bild in GGGGAAAAANNNZZZZZ groß ;-)) )(gilt übrigens für die ganze Seite)

Die Bilder sind übrigens nach über 3.000 Km Baltikumrundfahrt entstanden. Die Teile sehen immer noch aus wie (fast) neu. Gut zu sehen sind auch die kleinen Schlitze in der Seite durch die ein Zurrgurt gezogen werden kann. Zum Schluß kommt noch Filz mit selbstklebender Rückseite auf die Bodenplatte. Einmal um ein Klappern zu vermeiden und um die Höhe der Muttern auszugleichen. Zum Schluß wird die Platte auf den Gepäckträger befestigt. Ich habe noch ein paar Distanzstücke dazwischen geschraubt.
In dem entstehenden Zwischenraum habe ich die Regenüberschuhe liegen. Auf dem folgenden Bild ist sehr gut die Unterseite der Tasche mit dem Klick-Lock 1 Haltesystem zu sehen
Die "Nase" wird in die eingesägte Öffnung im Blech eingesetzt und die Tasche dann um 45° gedreht. Danach werden die beiden Haken oben in den Rundstab eingeklickt. Die Tasche wird dann mit zwei Zurrgurten gesichert und im Volumen angepaßt. Das ist gut auf den folgenden Bildern zu sehen.
Die Tasche paßt auch gut in das Gesamtbild am Moped. Ich komme mit dem Bein über die Tasche und das Volumen ist sehr leicht über den Rollverschluß und die Zurrgurte zu variieren. Die Ortliebtasche hat außerdem eine verstärke Rückenplatte so das die Tasche auch im fast leeren Zustand in Form bleibt. Und zu guter letzt, wie alle mir bekannten Artikel von Ortlieb, ist das Teil total wasserdicht. Bewährt hat sich die Tasche in einem 2 wöchigen Baltikumurlaub und bei einem Ausflug nach Holland zu einem Allroadmeeting. Ich mußte zwar nach weniger als 1 Stunde aufgeben (man fährt nicht mit Enduro 4 Reifen ins Gelände) aber die Tasche hat auch diese Hopserei ohne Schaden überstanden. Zum Schluß noch mal Bilder mit der Tasche am Moped
Nachteile:
Es gibt natürlich auch Nachteile. So ist natürlich der Diebstahlschutz nicht besonders hoch. Man kann die Tasche ohne Werkzeug vom Motorrad entfernen. Dauert zwar etwas und wird durch die Alarmanlage erschwert. Aber man kann auch die Tasche aufschneiden um an den Inhalt zu gelangen. Außerdem hat die Tasche nur ein Volumen von 12,5 Liter. Also nicht einmal die Hälfte eines Topcase. Aber das muß nicht unbedingt ein Nachteil sein.
Nachtrag:
Mittlerweile hat diese eine Tasche mehrere Einsätze überstanden. Geländefahrten in Holland (2 mal), Rumänien und im Thüringer Wald (ebenfalls 2 mal). Außerdem Touren durch ganz Deutschland. Die Tasche ist immer noch dicht und ohne Schäden.