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Teil Fünf meiner Tour durch Irland 2002
Sie waren schon mal hier und wollen zum sechsten Teil der Tour.
Nur knapp dem 40 Tonner entkommen
Freitag 10.05.2002:
Gepackt, bezahlt und abgefahren. Diese Unterkunft gehörte zu den nicht so netten Beispielen von B&Bs. Von Killarney geht die Fahrt über Tralee, Listowel nach Tarbert. Von dort aus mit der Fähre über den Shannon. Auf der Fähre treffe ich die Beiden mit der Transe und der Freewind wieder. Zum ersten mal hatte ich Sie im Charles Fort gesehen. Danach wieder in Killarney und nun auf der Fähre. Sie wollen am nächsten Tag zu den Cliffs of Moher fahren. Meine Planung sieht etwas anders aus. Aber wer weiß, die Tour ist noch lang. Wir trennen uns wieder, denn Sie fahren direkt in Richtung Cliffs und ich will nach Ennis um auch in der Nähe von den anderen Sehenswürdigkeiten zu sein. Aber dazu später mehr. In Ennis angekommen regnet es mal wieder. Ich parke das Moped auf einem gebührenpflichtigen Großparkplatz natürlich kostenlos auf dem Gehsteig. Moped fahren kann auch Geld sparen ;-) und nicht nur kosten. Ich verziehe mich in den örtlichen Abrakebabra und speise zu mittag außerdem ist die Touristeninformation auch über mittag geschlossen. Nach 15 Uhr schlendere ich in Richtung Information. Der Regen hat auch wieder aufgehört. In der Information verdient sich die Angestellte redlich die 3 EUR Vermittlungsgebühr. Ich hatte am Vortag auch schon per Handy versucht ein Einzelzimmer zu bekommen. Die nette Dame telefonierte mit mehr als zehn B&Bs. Aber Keiner wollte ein Einzelzimmer abgeben. Endlich findet Sie ein Zimmer. Nicht weit von der Stadtmitte und direkt an der Hauptstraße gelegen. Aber das Zimmer ist wieder ein Griff ins Klo. Genau so teuer wie in Killarney aber uralt möbliert. Das Wasser in der Gemeinschaftsdusche läuft nicht ab und das Zimmer ist winzig klein. Ein Bett 2 x 1 Meter steht in der Mitte. Um das Bett sind etwa 50 cm Platz zum umrunden. Nachdem nun die Koffer und die Mopedklamotten im Zimmer stehen ist kein Platz mehr vorhanden. Aber einen eigenen Fernseher mit 3 Programmen habe ich. Durch die etwas länger Strecke, die Fährüberfahrt und die Zimmersuche ging sehr viel Zeit verloren. So entschloß ich mich noch ein paar Sachen einzukaufen und früh ins Bett zu gehen.
Samstag 11.05.2002:
Frühstücken und los in Richtung Doolin da das Schiff dort bereits um 11 Uhr ablegt. Das Wetter ist wieder schön, sonnig und keine Wolke am Himmel. So kann man das grün der Wiesen wieder bewundern.
Durch die frühe Abfahrt und das gute Wetter komme ich auch recht früh in Doolin am Hafen an. Zum Glück, denn das Schiff fährt um 11 Uhr. Aber die Einschiffung ist schon um 10.30 Uhr. Das Schiff kann durch die Gezeiten morgens nicht ans Pier fahren sondern ein kleines Boot bringt uns raus zu dem größeren Schiff. Der Höhenunterschied an der Pier betrugen ca. 5 Meter. Ich hätte das nicht geklaubt, wenn ich das nicht gesehen hätte. Die Fährt bei wunderschönem Wetter und fast ohne Wellen
geht zu den Aran Islands. Die Fährt geht vorbei an Inisheer und Inishmaan (Zwischenstop)
und wir legen um die Mittagszeit auf Inishmore an. Auf Inishmore gibt es einige Sehenswürdigkeiten. Mit viel Zeit kann man Sie erlaufen. Außerdem kann man die Strecken mit einem Leihfahrrad oder einem Jaunting Car (Einachsige Kutsche wie im Gap of Dunloe) überwinden. Wenn man allerdings mehr Zeit in und bei den Sehenswürdigkeiten verbringen möchte und trotzdem am gleichen Tag wieder zurückfahren möchte empfehle ich die Minibustour. Man wird mit einem kleinen Transportbus vom Hafen zu den einzelnen Punkten gebracht und hat dort genügend Zeit sich die Dinge anzusehen. Ich wählte also die Minibustour die mit 7 EUR auch ziemlich moderat ausfällt. Ja ein richtiges Schnäppchen ist wenn man dagegen die 32 EUR für das Schiff rechnet. Aber egal welche Beförderungsart gewählt wird. Eins haben alle gemeinsam, den Weg zur Hauptsehenswürdigkeit auf Inishmore muß zu Fuß zurück gelegt werden.
Und die alten Iren wußten warum man ein Fort auf einen Berg baut. Alleine der Weg dahinauf machte einen fertig und wenn man diese Strecke auch noch kämpfend zurücklegen mußte, na dann Mahlzeit. Fort Dun Aonghus besteht aus mehreren mehr oder weniger gut erhaltenen Steinwällen. Alle in Trockenbauweise ohne Mörtel aufgeschichtet. Hier kann man schön, den großen Wall und den Haupteingang sehen.
Die Mauern selbst bestanden in sich selbst noch mal aus mehreren Ebenen, damit man die Mauern auch begehen konnte und trotzdem nach außen geschützt war.
Um möglichst viel Schutz mit möglichst wenig Material zu bekommen wurde auch die Natur in das Verteidigungskonzept eingebaut. Man wählte die Stelle so das ein großer Teil des Forts direkt an den Steilklippen (200 Meter direkt nach unten) liegt. Von der Seite war die Anlage uneinnehmbar.
Urteilt selbst, über diese Steilklippe wäre man mit damaligen Mitteln nicht gekommen.
Und über diese steinige Vorfeld wäre auch jeder Angriff nur zu Fuß möglich gewesen. Weder Pferde noch Werkzeuge zur Erstürmung hätten hier eine Chance.
Im Hintergrund kann man schön die Galway Bay sehen. Nach der Besichtung von Dun Aonghus kann man noch einen kleinen Snack im Imbiss am Fuße des Berges einnehmen oder in den kleinen Shops Geschenke kaufen. Der Bus holte uns pünktlich ab und weiter geht es zu der Ruine der sieben Kirchen.
Nach einer kurzen Besichtigung geht es wieder zurück in den Hauptort und den Hafen. Dort kann man noch ein wenig über den Film über die Aran Islands erfahren und Ausschnitte davon sehen. Oder man geht noch ein wenig einkaufen (die Pullover sind ein sehr bekanntes Mitbringsel) und ißt noch eine Kleinigkeit oder schaut einfach auf das Meer. Das Boot legt pünktlich ab und nach einem Zwischenstop auf Inishmaan
kommen wieder die Cliffs in Sicht.
Kurz drauf fährt man in den Hafen von Doolin ein. Nun ist auch das Wasser gestiegen und das Boot kann am Pier festmachen.
In dem recht kleinen Ort Doolin sieht auch alles noch so aus wie man es sich in Irland vorstellt.
Von Doolin sind es nur ein paar Minuten zu den Cliffs of Moher. Auf dem großen Parkplatz angekommen kann man gleich feststellen wie das Wetter ist. Bei meinem Besuch vor 4 Jahren war so ein Sturm ich hätte das Abstellen des Mopeds vergessen können. Sie wäre glatt umgeweht worden. Aber ich hatte Glück. Immer noch strahlender Sonnenschein und kaum Wind. Man geht einen kurzen Weg nach oben
zum Aussichtsturm
und an der Kante des Cliffs entlang. Am Aussichtsturm angekommen mußte ich leider feststellen das er schon geschlossen hatte. Aber trotzdem kann man vom Platz vor dem Turm wunderschön das Cliff sehen. Und, wie in den Reiseführern beschrieben, ist das Licht zum Fotografieren am Abend am besten.
Der Blick auf die andere Seite ist nicht ganz so weit möglich aber nicht weniger spektakulär.
Mutige Besucher legen sich an die Abbruchkante an schauen viele Meter in die Tiefe.
An windigen Tagen nicht ganz ungefährlich, da Aufwinde bis zu 150 Km erreichen können. Aber an diesem sonnigen Tag kein Problem und ein kostenloser Nervenkitzel dazu. Nach all den schönen Ausblicken und Einblicken fahre ich zurück nach Ennis, genehmige mir noch einen Besuch bei Abrakebarbra und dann zurück in die Unterkunft. Dort erwartet mich noch eine kleine Überraschung. Nein, das Wasser in der Dusche läuft immer noch nicht ab. Aber ich durfte in ein großes Zimmer mit viel Platz und Doppelbett umziehen. Angeblich würde noch ein Gast erwartet der ein Einzelzimmer für eine Woche bräuchte und da man nur ein Einzelzimmer hätte und die Doppelzimmer nicht eine Woche lang belegen wollte, dürfte ich jetzt das Doppelzimmer benutzten. Komischerweise kam aber kein Gast. Ich denke mal, wie bei vielen anderen Besitzern auch, schreckt der Mopedfahrer in Größe, Aussehen und Reiseart erst mal ab. Wenn man dann aber feststellt das auch der Mopedfahrer Anstand hat, sich benehmen kann und regelmäßig duscht fällt die Scheu und die Angst und man wird als normaler Gast behandelt. Das Verhalten konnte ich mehrfach in diesem Urlaub feststellen. Ach, auch hier wieder Missionarsarbeit geleistet ;-).
Sonntag 12.05.2002:
Dieser Sonntag war der Tag mit den meisten verknipsten Filme. Aber von Anfang an. Es stand ein voll gepackter Tag mit vielen Höhepunkten auf dem Programm. Los ging es wie so oft schlecht, mit einer Fehlleistung des Navigators. Die Zeigerichtung eines Schildes wurde fehlgedeutet und somit bog ich in eine falsche Straße ab. Die entpuppte sich, je weiter man fuhr, als besserer Feldweg. War aber schön zu fahren. Und da mir nicht bewußt war auf der falschen Straße zu sein genoß ich den Weg. Irgendwann kamen aber die falschen Orte und so stellte ich fest auf dem falschen Weg zu sein. Ich fuhr zurück und begann noch einmal von vorne. Bei genauem Hinsehen stellte ich auch die richtige Richtung fest die der Wegweiser mir zeigen wollte. Das ich nun auf dem richtigen Weg war bewies auch nach wenigen Minuten das in Sicht kommen der Quinn Abbey.
Die erste große Besichtigung an diesem Tag war das Cragganonwen Project. Ein Freiluftmuseum mit einigen Häusern und Bauten aus früheren Epochen. Liebevoll zusammengetragen und von Mitarbeitern kommentiert. Diese Mitarbeiter laufen aber nicht mit einer Gruppe durch den Park sondern befinden sich bei den einzelnen Gebäuden in der für die Zeit typischer Kleidung und sind mit Tätigkeiten der damaligen Zeit beschäftigt. Auch ist der Eintrittspreis sehr moderat. Also wer in der Nähe ist unbedingt besuchen ! Los geht es mit einer Hausburg. Ein Wohnhaus wie eine kleine Burg.
Vom oberen Geschoß kann man schon die nächste Station des Rundgangs sehen. Das Cranock
eine künstliche Insel in einem See. In einen See werden Kanus mit Sand und Steinen versenkt. Mit Bäumen und Ästen verschlungen und immer wieder mit Sand und Steinen aufgefüllt. Nachdem man eine feste Unterlage erreicht hat, werden Häuser gebaut
und eine Brücke mit Tor gebaut.
Somit ist das Cranock ziemlich leicht zu verteidigen und fast uneinnehmbar. Auf diesem Platz saß ein Angestellter der sich an einem Torffeuer wärmte und ein Spiel in den Stein ritzte.
Auf dem Weg kommt man an einer Kochstelle von Frühzeitjägern vorbei.
Hier kann man die Funktionsweise noch mal genau sehen. In einem Feuer werden Steine erhitzt, die dann in das Wasser gerollt werden und das Wasser zum kochen bringen. Darin wird das Fleisch dann gekocht.
Die Wege zwischen den Stationen führen durch schönes Waldgebiet.
Man könnte meinen in einem Märchenwald zu sein.
Aber das taucht auch schon die nächste Station auf.
Ein Ringfort muß nicht unbedingt aus Stein bestehen. Es gab am Anfang ganz viele aus Holz. Nur blieb von denen nicht mehr viel übrig. Das Holz verwitterte. Dieses Fort wurde nach gebaut.
Es gibt sogar den Keller (immer 4°C) und den Fluchttunnel nach außen hinter die Mauern. In der Mitte brannte ein kleines Torffeuer.
Ich setzte mich an das Feuer und der Angestellte aus dem Cranock kam wieder dazu und wir plauderten noch ein wenig. Er studiert Geschichte und verdient sich sein Geld mit dieser Arbeit und kann nebenbei auch noch lernen. Da wieder mal eine Gruppe mit Schüler im Anmarsch war, mußte er seiner Arbeit nachgehen. Ich setzte die Besichtigung fort. In einer Halle ist der Nachbau des Bootes Brendan ausgestellt mit dem Mönche von Irland aus Amerika entdeckt hatten. Um das zu beweisen wurde dieses Boot nach gebaut und mit diesem Nachbau die Fahrt nach Amerika durchgeführt.
Das war diese letzte Station in diesem Freiluftmuseum. Der nächste und größte Besichtigungspunkt an diesem Tag war das Bunratty Castle and Folk Park. Ein sehr großes und gut gepflegtes Freiluftmuseum mit einem angeschlossenen Castle in dem Bankette angeboten werden. Falls Ihr an einem der Bankette teilnehmt, sagt das beim Zahlen des Eintritts für den Folk Park. Denn dann kostet der Eintritt statt 9,50 EUR nur noch 5,40 EUR. Es gibt viele Häuser aus verschiedenen Epochen zu sehen. Alle Häuser können auch von innen besichtigt werden. Sie sind auch in den Innenräumen zeitgemäß eingerichtet und von Angestellten wird auch hier das Leben gelebt und erklärt.
Aber nicht nur einzeln stehende Gehöfte und Häuser sind ausgestellt sondern ganze Straßenzüge.
Selbst ein alter Pub ist mit Innenraum zu besichtigen.
Alles super schön gemacht und mit viel Liebe restauriert und zum Leben erweckt. Leider fing es am Nachmittag wieder mal an zu regnen. Um 17 Uhr habe ich dann meine vorbestellte Bankettkarte abgeholt und um 17.15 Uhr werden die Türen zum Castle geöffnet.
Doch wer jetzt meint man stürzt gleich zu Tisch, nein weit gefehlt. Zuerst geht es in die oberen Stockwerke und zwei Musiker
und die Minnesängerinnen verkürzen die Wartezeit.
Der erste Becher Meet wird gereicht. Unter den Augen des Hausherrn
wird dann in den Bankettsaal gebeten. Die Minnesängerinnen singen und bedienen bei dieser Veranstaltung.
Leider sind fast alle Gäste Amerikaner und nicht besonders rücksichtsvoll. Durch laute Gespräche wurden die Darbietungen der Künstler gestört. Ich hatte zum Glück einen irischen Busfahrer mir gegenüber sitzen. Den sollte ich später noch ein mal wiedersehen. Das Essen war super und die Musik war auch sehr gut. Aber das sollte auch sein bei einem Preis von 45,50 EUR. Als das Bankett zum Ende kommt, wird es auch langsam dunkel und es regnet immer noch. So beeile ich mich mit dem davon kommen und fahre prompt in die falsche Richtung auf die Autobahn. Die nächste Ausfahrt läßt lange auf sich warten und so komme ich noch später und noch nasser im B&B an. Die Klamotten noch schnell zum Trocknen aufhängen und ich quäle mich wieder mal mit dem nicht ablaufenden Wasser der Dusche ab. Danach ab ins Bett und schnell eingeschlafen.
Montag 13.05.2002:
Nach dem Aufwachen habe ich das Gepäck verpackt und auf dem Moped befestigt. Danach noch das Frühstück und früh los. Denn an diesem Tag sind einige Kilometer zu erledigen. Leider regnet es schon wieder. Das Ziel der Verlegungsfahrt ist Galway. Allerdings nicht direkt sondern als kleinen Abstecher bei einem Dolmen vorbei. Auch bei diesem Wetter hat Irland seine Reize
und die Straße hat schöne Kehren. Mitten in diesem Gebiet das man Burren nennt befindet sich der Poulnabrone Dolmen.
Eine Art Kultstätte der alten Iren. Außerdem findet man ganz viele kleinen Dolmen die von Besuchern mit vorhandenen Steinen gebaut werden. In Galway angekommen, habe ich relativ schnell das B&B gefunden das ich mir am Tag zuvor rausgesucht und per Handy reserviert hatte. Ich und das Gepäck waren naß ohne Ende. Aber der Besitzer bestand darauf das ich schon alles ins Zimmer tun soll. Na ja ist sein Teppich den ich komplett eingesaut habe. Denn zum Zimmer ging es auch noch quer durch das Wohnzimmer. Nachdem nun das Gepäck abgelegt war, begann ich mit der noch am gleichen Tag geplante Connemara Rundfahrt. Kurz nachdem ich Galway verlassen hatte hörte es auch auf zu regnen. Vorbei an schönen Turmruinen
geht es nach Cong um die Ruinen der Cong Abbey zu besuchen.
Die Ruine liegt mittlerweile mitten im Ort
und kann völlig kostenlos besucht werden.
Ebenfalls kostenlos und nur einen Katzensprung entfernt liegt Ross Abbey.
Vorbei geht es auch an schönen Seen
Tälern
und Bergen.
Von weitem ist auch die Kylemore Abbey zu sehen.
Dort gibt es ein nettes Besucherzentrum. Das spar ich mir allerdings, da ich vor 4 Jahren schon mal dort war. Auf dem letzten Stück zurück nach Galway treffe ich das Paar mit der Transe und der Freewind wieder. Wie halten noch ein kleines Schwätzchen und verabschieden uns wieder. Sie wollen in den nächsten Tagen heim fahren. Weiter geht es auf traumhaften Landstraßen mit vielen kleinen Kurven.
Allerdings sind leider auch Idioten auf diesen Straßen unterwegs. Kurz nach dieser Aufnahme passierte mit folgendes. In einem Baustellenbereich fahren ich mit gedrosselter Geschwindigkeit, denn der Belag besteht nur noch aus reinem Bitumen und der war noch nicht abgetrocknet. Mir kommt auf der Gegenfahrbahn (also rechts) eine LKW entgegen und auf meiner Seite (also links) ein Fußgänger. Für mich kein Problem, denn es ist genug Platz für mich zwischen Fußgänger und LKW. Leider überholt mich ein PKW, der nach dem Überholvorgang mit viel zu hoher Geschwindigkeit direkt vor mir einscheren muß um nicht mit dem LKW zusammen zu stoßen. Erst dabei sieht der PKW Fahrer den Fußgänger und macht eine Vollbremsung. Von der Bremsung bekomme ich leider nichts mit, da beide Bremsleuchten nicht funktionieren. Viel zu spät bemerke ich, daß der PKW fast steht. Ich denke nur ans Bremsen und schon schmiert mein Vorderrad weg und ich komme bei einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h zu Fall. Die BIG rutscht nach links in Richtung Graben und bleibt ca. 1 Meter vor dem Fußgänger liegen. Der ist erst mal dem Herzinfarkt nahe und hat sich schon vom Moped umgesäbelt gesehen. Leider falle ich nach rechts weg, wo gerade der 40 Tonner an mir vorbei fährt. In einem Abstand von ca. 50 cm sehe ich die großen Reifen des LKWs an mit vorbei donnern. Der LKW Fahrer hatte mich nicht mehr in den Spiegeln gesehen und kam mit weißem Gesicht aus dem Führerhaus und war sichtlich erleichtert mich nicht erwischt zu haben. Die Frau in dem PKW hinter mir hatte zum Glück auch schnell reagiert und sofort gebremst und mich nicht noch überrollt. Na und was soll ich sagen, der Typ mit dem roten PKW ist einfach weitergefahren als ob nix gewesen wäre. Nachdem wir das Moped wieder aufgestellt hatten, habe ich erst mal die Schäden begutachtet. Dummerweise wieder auf die rechte Seite gefallen. Der Tankschutzbügel war mittlerweile bis an den Tank gebogen (siehe links auf dem Bild)
und der Kofferträger war noch mehr verkratzt wie vorher. Die Koffer paßten aber immer noch. Die Ölflasche hatte ich verloren und nicht wieder gefunden, die Regenhose und die Regenschuhe waren bei dem Slide über den Asphalt leicht eingerissen. Die konnte ich allerdings mit Ducktape wieder flicken. Der Lenker war etwas weiter verbogen und Fußrasten, Protektor, Spiegel und Blinker hatten Abschürfungen durch den Asphalt. Wie sich am nächsten Tag rausstellte war auch das Ölthermometer zu Bruch gegangen.
Wenn ich den Typ erwischt hätte, das waren mindestens 300 EUR Schaden. Aber es half alles nichts, zum Glück sprang die BIG wieder an und ich fuhr weiter. Nach gut 400 Kilometer an diesem Tag kam ich wieder im B&B an und ging unter die Dusche und dann sofort ins Bett.
Weiter mit Teil Sechs der Tour .