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Teil Drei der Tour durch Neuseeland 1999
Sie waren schon mal hier und wollen zum vierten Teil der Tour.
Das fängt ja gut an !!!
Als ich am nächsten Morgen aufwache und einen Blick aus dem Fenster riskiere muß ich leider feststellen: immer noch sch... Wetter. Regen und fette Wolken am Himmel versprechen auch keine Änderungen. Ich gehe erst mal duschen und das im Preis inbegriffene Frühstück zu mir nehmen. Auch der alte Mann, der am Vorabend mißgelaunt geöffnet hatte war am Morgen total freundlich und intressiert. Sein Hauptinteresse galt wohl der Tatsache, warum um alles in der Welt fährt man bei diesem Wetter mit einem Motorrad durch die Gegend wenn man auch Auto fahren könnte. Diese Frage hörte ich noch oft oder konnte Sie in den Augen der Fahrer und Beifahrer in den Dosen sehen, wenn Sie an mir vorbeifuhren. Ich versuchte also dem Mann bei einem leckeren Frühstück meine Beweggründe näher zu bringen. Er hatte wohl Verständnis für mich aber verstehen konnte er es nicht wirklich. So gestärkt und einen weiteren älteren Mitmenschen davon überzeugt das nicht alle Mopedfahrer böse sind zog ich meine nassen Klamotten und wassertriefenden Schuhe an, sattelte mein Pferd und Ritt in den Sonnenaufgang. Ok, zwei Fehler waren in dem letzten Satz. Ich hatte kein Pferd sondern eine XT 600 und es gab keinen Sonnenaufgang sondern Regen ohne Ende. Doch halt, es hörte gerade auf. Ich nutzte den Moment, stürzte mich auf meine Moped und brach auf in Richtung 90 Miles Beach. Der Strand erhielt seinen Namen durch die Ochsengespanne die darauf unterwegs den Weg zur Spitze des Insel zurücklegten. Es gab noch keine Straße im Inneren der Insel, da dort alles mit Urwald bedeckt war und die schweren Ochsenkarren da nicht durch kammen. Man befuhr einfach den Strand der sehr hart und tragfähig war. Der Sand ist durch das Wasser so verdichtet das z.B. Busse
und schwere Landrover
problemlos darüber fahren können. Selbst mit dem Motorrad sind Geschwindigkeiten von 120 Km/h kein Problem. Lediglich ein leichtes Flattern ist festzustellen. Den Name 90 Miles Beach bekam die Strecke völlig zu unrecht. Man errechnete die Entfernung einfach auf Grund der Zeit die die Ochsenkarren für diese Strecke brauchten. Was man nicht beachtete: Durch den Sand waren die Ochsenkarren langsamer unterwegs als auf festem Untergrund. Der ganze Strand ist nicht länger als 60 Km. Am Strand angekommen muß man nur noch den Einstieg durch die Sanddünen finden. Man beachte bitte auch den Hinweis den Strand nur mit Allradfahrzeugen und nicht mit PKW und Wohnanhänger zu befahren. Der Einstieg zum Strand ist nicht so schlimm, aber die Ausfahrt vom Strand geht über ein Flußbett
das durch sandige Dünen führt.
Wer da nicht durchkommt hat verloren. Aber dazu kommen wir später. Wann Ebbe ist und wann der Strand befahrbar ist kann man in der Zeitung nachlesen oder man befragt Einheimische die die Gezeiten auch sehr genau kennen. Nachdem ich die Zufahrt gefunden habe und erste zaghafte Fahrversuche im Sand unternommen hatte konnte ich feststellen das der Sand durch das Wasser so verdichtet wurde das die Räder nicht im Sand verschwanden sondern der Sand einwandfrei trägt. Der Strand hat drei Zu- und Abfahrten. Der erste und zweite Zu- und Abgang sind ganz normale ungefestigte Wege durch die Sanddünen am Strand. Der dritte Zu- Abgang geht über ein Flußbett. Da es die ganzen Tage davor ziemlich geregnet hat und einige Flüße über den Strand in das Meer fließen habe ich die dritte Abfahrt verpaßt. Es sah für mich nach einem richtig tiefen reißenden Fluß aus. Also fuhr ich dran vorbei und merkte erst als der Sandstrand zu ende ging und ein Fels die Weiterfahrt unmöglich machte
das ich die Ausfahrt verpaßt hatte. Ich war mit dem Mopped so schnell gefahren das ich alles unterwegs überholt hatte. Auf dem Weg zurück fielen mir Spuren eines großen Fahrzeuges auf die direkt in das Flußbett führten. Als dann auch noch eine BMW GS und kurz drauf eine Landrover in das Flußbett abbogen war mir klar das ist die gesuchte Ausfahrt. Ich drehte noch ein paar Runden auf dem Sand. Um Bilder machen zu können wollte ich das Motorrad abstellen. Mußte aber dann feststellen, der Seitenständer versank im Sand. Also Vorderradbremse zu und hinten leicht durchdrehen lassen. Nachdem der Reifen ein wenig versunken war stand das Motorrad problemslos ohne Seitenständer.
Beim Umherlaufen fand ich auch noch einen Rochen der es leider nicht mehr rechtzeitig vom Strand geschafft hatte. Und da ich erst Stunden nach der Ebbe an die Stelle kam war er leider schon tot gewesen.
Nachdem ich noch ein paar Bilder geknipst hatte fuhr ich dann durch das Flußbett hinaus. Durch das viele Wasser war es nicht so einfach. Öfters als mir lieb war mußte ich mit den Füßen stützen und teilweise sogar anhalten und die Füße von den Fußrasten nehmen um nach dem Weg im Flußbett zu suchen. Was natürlich zur Folge hatte das meine Stiefel voll Wasser liefen und die Hosen total nass wurden. Stellenweise ging mir das Wasser auch bis kurz über den Motorschutz und ich fuhr ganz langsam um nicht durch die Bugwelle Wasser in den Vergasser zu bekommen. Mittendrin wurde ich dann noch von einem dieser Touristenbusse überholt. Jetzt war auch klar warum so kurz und hoch. Der Fahrer kannte den Weg und konnte durch das hochbeinige Gefährt ziemlich sorglos durch das Wasser pflügen. Etwas weniger Glück hatte die GS von vorhin. Der Fahrer hatte wohl das Gewicht und die Waatfähigkeit seines Moppeds falsch eingeschätzt und hatte die BMW versenkt. Als ich Ihn passierte wurde er gerade von dem Landrover mit einem Abschleppseil durch das Wasser gezogen. Zum Glück machte der Fluß noch zwei Biegungen und die Rampe zur befestigten Straße war erreicht. Natürlich fing es prompt an dieser Stelle auch wieder an zu regnen. Aber ich wollte ja zur Spitze der Insel an den Leuchtturm. Da Hosen und Schuhe eh völlig durchnäßt waren bin ich also gleich weiter gefahren. Kurz vor Landsend hörte es dann wieder auf zu regnen und die Sonne zeigte sich ein erstes mal an diesem Tag. Ich hielt an um das Wasser aus meinen Schuhen auszuleeren. Just in diesem Moment kam wieder mal ein Bus Touristen vorbei. Der Fahrer hielt an und einige Japaner machten Fotos von dem Irren der gerade Wasser aus seinen Schuhen laufen lies. Das Wetter wurde immer besser. Ich fuhr weiter und nach einigen Minuten kam ich an einer der Haupterwerbsquellen der Neuseeländer vorbei.
Auf dem Rückweg von Cape Reinga, der mich über asphaltierte Straßen führte, versperrte mir sogar eine Herde schwarze Schaafe
den Weg. Aber jetzt erst mal weiter zur nördlichsten Spitze Neuseelands. Die Ureinwohner (Maoris) glauben ihre Seelen verlassen nach dem Tod Neuseeland über diesen nördlichsten Punkt der Insel. Somit ist es für Maoris heiliges Land. Der Halbkreis einer Bucht
endet an der rechten Seite mit zwei kleinen Felsen. 
Um den vorbeifahrenden Schiffen die Möglichkeit der Orientierung zu geben und damit die Touristen ein Ziel haben baute man auf erhöhter Position einen Leuchtturm auf die Felsen.
Damit die Touristen etwas zu sehen und lesen haben gibt es bei dem Leuchtturm eine Tafel auf der die religiöse Bedeutung von Cape Reinga erklärt ist. Außerdem gibt es einen Wegweiser wieviele Km anderen Weltstädte entfernt sind.
Lächerliche 19.271 Km bis London. Das Cape war das letzte Ziel für diesen Tag. Die Rückfahrt nach Kaitaia verlief bis auf die Begegnung mit der Herde schwarzer Schaafe ohne weitere Höhepunkte. In Kaitaia angekommen bekam die Yamaha eine Waschung in extra dafür vorgesehenen Waschboxen. Dort traf ich dann auch die Bussfahrer wieder, die ihre Busse jeden Tag vom Salz der Strandfahrt befreiten. Nach dem Abdampfen verwöhnte ich auch die Kette noch mit ordentlich Kettenöl. Ich wollte mit dem Motorrad ja noch knapp drei Wochen durch die Gegend fahren. Ich nahm dann mein Abendessen bei einem ambulanten Chinesen ein und kehrte dann wieder zurück ins Hotel. Der alte Mann fragte gar nicht wie es mir gefallen hat. Ich glaube das breite Grinsen in meinem Gesicht sprach Bände. Einer der Höhepunkte dieses Urlaubs !!!!
Weiter mit Teil Vier der Tour .